Wenn Sie Ihre Blutdruckwerte sehen, achten Sie wahrscheinlich eher auf die oberste Zahl: Ihren systolischen Blutdruck. Aber sollten Sie sich Sorgen machen, wenn Ihr unterer Wert, also der diastolische Blutdruck, hoch ist? Die kurze Antwort lautet: Ja, wenn der untere Wert über 80 mm/Hg liegt, wird davon ausgegangen, dass Sie Bluthochdruck haben, und Sie können mit Ihrem Arzt daran arbeiten, den diastolischen Blutdruck zu senken.
Hier erfahren Sie mehr über den diastolischen Blutdruck und warum er wichtig ist. Wir werden uns ansehen, was einen hohen diastolischen Blutdruck verursacht und was Sie tun können, um Ihren Wert unbedenklich zu senken.
Wahrscheinlich wissen Sie, dass die Werte Ihrer Blutdruckmessung innerhalb eines bestimmten Bereichs liegen sollten. Aber wissen Sie, was die oberen und unteren Zahlen bedeuten?
Die erste Zahl in Ihrer Messung, die systolische, wird viel häufiger erwähnt. Die häufigste Form der Hypertonie ist ein hoher systolischer Blutdruck und ein normaler diastolischer Blutdruck. Es ist jedoch wichtig, auch den diastolischen Blutdruck im Auge zu behalten, vor allem, wenn er sich auf 80 mmHg zubewegt oder diesen Wert überschreitet.
Auch wenn ein erhöhter systolischer Blutdruck die häufigste Form des Bluthochdrucks ist, wissen wir heute, dass beide Werte wichtig sind. Zur Diagnose von Bluthochdruck kann entweder ein erhöhter systolischer oder diastolischer Blutdruckwert herangezogen werden.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren diastolischen Blutdruckwert deuten können:
Kategorie | Diastolisch (mmHg) |
Optimal | < 80 |
Normal | < 84 |
Hochnormal | < 89 |
Hypertonie Grad 1 | 90 – 99 |
Hypertonie Grad 2 | < 109 |
Hypertonie Grad 3 | > 110 |
Hypertensive Dringlichkeit | > 120 |
Eine 2019 im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie untersuchte zwischen 2007 und 2016 36 Millionen Blutdruckwerte von 1,3 Millionen Erwachsenen in Nordkalifornien. Der Leiter der Studie, Dr. Alexander Flint, sagte gegenüber NBC News: „Obwohl der systolische Blutdruck etwas mehr zum Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall beiträgt, liegt der diastolische Blutdruck dicht dahinter, und er ist ein unabhängiger Prädiktor dieser Risiken.“
Wenn Sie einen erhöhten diastolischen Blutdruck, aber einen normalen systolischen Wert haben, dann haben Sie – wie weniger als 20 % der Hypertoniefälle – eine isolierte diastolische Hypertonie (IDH). Wie andere Arten von Bluthochdruck kann IDH das Risiko für Krankheiten wie Schlaganfall, Herzkrankheiten, Herzinfarkt, Herzversagen, Aneurysma, Sehkraftverlust und Nierenerkrankungen erhöhen.
Isolierter diastolischer Bluthochdruck ist mit endokrinen und renovaskulären Störungen verbunden. Eine Studie aus dem Jahr 2012 zeigte auch einen Zusammenhang zwischen schwerer Schlafapnoe und erhöhtem diastolischen Blutdruck.
Natürlich kann auch der Lebensstil das Risiko eines hohen diastolischen Blutdrucks erhöhen. Eine Studie mit 8.475 Patienten im Alter von 18 Jahren und älter in China ergab drei signifikante Risikofaktoren:
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es für junge Patienten besonders effektiv sein könnte, sich fit zu halten und das Rauchen aufzugeben, um den diastolischen Blutdruck in den Griff zu bekommen.
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Wenn Sie unter Stress stehen, setzt Ihr Körper Stresshormone frei, die Ihr Herz schneller schlagen und Ihre Blutgefäße verengen lassen. Dies kann den Druck auf die Wände Ihrer Blutgefäße erhöhen und zu hohem Blutdruck führen.
Chronischer Stress kann auch zu anderen ungesunden Verhaltensweisen führen, wie z. B. übermäßiges Essen oder Rauchen, was wiederum zu einem hohen diastolischen Blutdruck beitragen kann. Bewegung, Meditation oder tiefes Atmen kann bei der Senkung des diastolischen Blutdrucks sehr hilfreich sein.
Eines der Hauptrisiken eines hohen diastolischen Blutdrucks ist ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Das liegt daran, dass Bluthochdruck das Herz belastet, sodass es mehr arbeiten muss, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Dies kann mit der Zeit die Arterien schädigen.
Ein weiteres Risiko, das mit einem hohen diastolischen Blutdruck verbunden ist, ist die Schädigung anderer lebenswichtiger Organe, wie z. B. der Nieren. Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks. Hoher Blutdruck kann die empfindlichen Blutgefäße in den Nieren schädigen und zu Nierenversagen oder anderen Nierenproblemen führen. Außerdem kann Bluthochdruck die Blutgefäße in den Augen schädigen, was zu Sehstörungen und sogar Blindheit führen kann.
Weitere Risiken, die mit einem hohen diastolischen Blutdruck verbunden sind, sind ein erhöhtes Risiko für Aneurysmen, periphere Arterienerkrankungen und sexuelle Funktionsstörungen. Er kann auch zu kognitiven Beeinträchtigungen führen und das Risiko der Entwicklung von Demenz erhöhen, da er die Blutgefäße im Gehirn schädigen und damit seine Funktion beeinträchtigen kann.
Studien haben auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und einem erhöhten Demenzrisiko hingewiesen. Bluthochdruck kann die Blutgefäße schädigen und die Durchblutung des Gehirns vermindern, was zu einem kognitiven Verfall führen und das Risiko der Entwicklung einer Demenz erhöhen kann.
Eine in Neurobiology of Aging veröffentlichte Studie ergab, dass Menschen mit Bluthochdruck im mittleren Alter mit größerer Wahrscheinlichkeit später kognitive Beeinträchtigungen entwickeln.Eine weitere Studie fand heraus, dass hoher Blutdruck im mittleren Alter mit einem erhöhten Risiko für Demenz im späteren Leben verbunden ist.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Demenz komplex und nicht vollständig geklärt ist. Auch andere Faktoren wie Genetik, Lebensstil und der allgemeine Gesundheitszustand können das Risiko einer Demenzerkrankung beeinflussen.
Die Senkung des Blutdrucks durch Änderungen an der Lebensweise, wie z. B. Ernährung, Bewegung und ggf. Medikamente, kann dazu beitragen, das Risiko eines kognitiven Verfalls und einer Demenz zu verringern. Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem medizinischen Ansprechpartner über Ihren Blutdruck und Ihre kognitive Gesundheit sprechen.
Es gibt Vieles, das Sie tun können, um Ihren Blutdruck insgesamt zu senken. Ihr Arzt kann Ihnen empfehlen, Ernährung und Lebensstil anzupassen, und verschreibt Ihnen unter Umständen auch Blutdruckmedikamente.
Wenn Sie jedoch lediglich einen hohen diastolischen Blutdruck haben, ist es wichtig, eng mit Ihrem Arzt zusammenzuarbeiten, um zu gewährleisten, dass der Blutdruck nicht zu stark sinkt. Ein niedriger diastolischer Blutdruck (unter 60 mmHg) bedeutet, dass Ihre Herzmuskeln nicht ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden, was zu einer sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz führen kann. Tatsächlich haben Menschen mit einem diastolischen Blutdruck unter 60 mmHg ein um 50 % höheres Risiko, einen Herzschaden zu erleiden.
Der NHS empfiehlt, dass Erwachsene mindestens 2,5 Stunden pro Woche Sport treiben sollten. Eine Studie ergab sogar, dass 30 Minuten Bewegung am Morgen den Blutdruck für diesen Tag genauso wirksam senken können wie Medikamente.
Mäßig aerobe Bewegung, wie z. B. zügiges Gehen, Joggen, Radfahren oder Schwimmen, ist ideal. Wenn Sie allerdings kein Fan von Fitnessstudios sind und sich noch nie für besonders sportlich gehalten haben, brauchen Sie nicht in Panik zu geraten. Versuchen Sie es mit diesen Tipps:
Lesen Sie unsere Leitfäden Sicheres Training bei Bluthochdruck, die besten Übungen bei Bluthochdruck und die Übungen, die Sie besser vermeiden sollten.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die wenig Natrium und viel Kalium enthält, kann den Blutdruck senken, da sie dazu beiträgt, die Flüssigkeitsmenge im Körper zu reduzieren. Das bedeutet, dass sich die Blutgefäße leichter ausdehnen und zusammenziehen können, was wiederum den Blutdruck senkt.
Informieren Sie sich über die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) und sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wie Sie diese Ernährungsweise integrieren können. Hier finden Sie einige einfache Rezepte, die helfen, den Blutdruck zu senken. Werfen Sie auch einen genaueren Blick auf die besten Lebensmittel zur Senkung des Blutdrucks.
Sie wissen wahrscheinlich schon, dass eine salzreiche Ernährung schlecht für Ihren Blutdruck ist. Das liegt daran, dass Salz Ihren Körper dazu bringt, Wasser zu binden. Wenn Sie zu viel davon essen, erhöht das zusätzliche Wasser in Ihrem Blut den Druck auf Ihre Blutgefäße, wodurch Ihr Blutdruck steigt.
Das Reduzieren des Salzkonsums ist eine der einfachsten und schnellsten Möglichkeiten, Ihren Blutdruck zu senken. Versuchen Sie Folgendes:
Wenn Sie trinken, ist es wichtig, dass Sie dies in Maßen tun. Laut einer Studie aus dem Jahr 2006 kann Alkohol Ihren Blutdruck pro 10 g Alkoholkonsum um 1 mmHg erhöhen. Eine Einheit entspricht 8 g Alkohol.
Wenn Sie zu oft zu viel Alkohol trinken, hat das eine Reihe von schädlichen Auswirkungen auf Ihre Gesundheit, unter anderem einen Anstieg des Blutdrucks über das normale Maß hinaus. Alkohol kann dazu führen, dass Blutdruckmedikamente weniger wirksam sind und steht außerdem in Verbindung mit einer Gewichtszunahme, einer weiteren Ursache für hohen Blutdruck. Unsere Tipps:
Leichter gesagt als getan, das ist uns bewusst. Stress hat jedoch mehrere Auswirkungen auf den Körper. Eine davon ist, dass er zu einem Anstieg der Stresshormone beiträgt, die wiederum den Blutdruck erhöhen können.
Es gibt unterschiedliche Wege, um Stress abzubauen. Manche bevorzugen etwas Entspannendes wie Yoga oder Lesen, andere finden Sport effektiver. Unsere Tipps für Sie:
Wenn Ihr Arzt Ihnen Blutdruckmedikamente verschrieben hat, achten Sie darauf, dass Sie die richtige Dosis zur richtigen Zeit einnehmen. Medikamente können helfen, den Bluthochdruck zu kontrollieren, indem sie die Blutgefäße entspannen. Damit kann das Blut leichter hindurchfließen und Ihr Herz und Ihre Organe werden entlastet.
Mehrere natürliche Heilmittel haben sich bei der Senkung des Blutdrucks im Allgemeinen als wirksam erwiesen, darunter Knoblauch, Omega-3-Präparate und Hibiskustee.
Wenn Sie natürliche Heilmittel zur Senkung des diastolischen Blutdrucks verwenden, ist es wichtig, dass Sie diese sicher und effektiv einsetzen. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein neues Naturheilmittel ausprobieren, insbesondere wenn Sie Medikamente einnehmen oder an einer Krankheit leiden. Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel können mit Medikamenten interagieren, genauso wie Medikamente untereinander interagieren können. Es ist wichtig, dass Sie Ihren medizinischen Ansprechpartner über alle Mittel informieren, die Sie einnehmen.
Da sich Studien traditionell auf den systolischen Blutdruck konzentriert haben, sind wir noch dabei, die wahre Bedeutung des diastolischen Blutdrucks zu entdecken. Wenn Sie betroffen sind, ist es am besten, wenn Sie mit Ihrem Arzt zusammenarbeiten, um einen geeigneten Behandlungsplan zu entwickeln.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und enthält keine medizinischen Ratschläge und ist kein Ersatz für eine ärztliche Beratung. Die Informationen in diesem Artikel sind nicht dazu gedacht, Krankheiten zu diagnostizieren, zu behandeln, zu heilen oder zu verhindern. Sprechen Sie mit einem Arzt, bevor Sie etwas an Ihrem Gesundheitsprogramm ändern.
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