Zwei Werte definieren den Blutdruck: Der systolische und der diastolische Wert, auch oberer und unterer Blutdruck genannt. Wenn der Blutdruck von gesunden Normwerten abweicht, bewegen sich meistens beide Werte gemeinsam in eine Richtung. Aber nicht immer. Was es bedeutet, wenn der diastolische Blutdruck zu hoch oder zu niedrig ist, erfahren Sie hier.
Die Herzaktivität und Elastizität der Blutgefässe bestimmen den Blutdruck. Er bezieht sich auf den Druck, den das Blut von innen auf die Gefässwände ausübt und wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen.
Der systolische Blutdruck entsteht, wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht und frisches Blut in die Hauptschlagader (Aorta) pumpt. Da der Druck in dieser Phase naturgemäss stärker ist, liegt auch der systolische Blutdruckwert grundsätzlich über dem diastolischen.
Denn der diastolische Blutdruck beschreibt den Druck auf die Gefässe in der Entspannungsphase des Herzens zwischen zwei Schlägen: Der Herzmuskel dehnt sich wieder aus und es fliesst Blut aus den Vorhöfen in beide Herzkammern.
Von dort aus pumpt es der nächste Herzschlag wieder in die Gefässe. Je höher die Blutmenge im Verhältnis zur Weite der Adern ist, desto höher der Widerstand, dem der Blutfluss ausgesetzt ist und der Blutdruck.
Der ideale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg oder etwas tiefer. Der optimale Wert für den diastolischen Blutdruck entspricht also 80 mmHg. Als zu hoch und somit als Hypertonie (Bluthochdruck) gelten Werte jenseits eines diastolischen Blutdrucks von 89 mmHg.
Jenseits dieses Grenzwerts gelten folgende Kategorien für den diastolischen Blutdruck:
Wenn nur der diastolische Wert erhöht ist, sprechen Mediziner von isoliert diastolischem Bluthochdruck (IDH) oder diastolischer Hypertonie.
Eine Übersicht zu Blutdruck Normwerten und Grenzen für niedrigen und hohen Blutdruck finden Sie hier. Am sichersten und bequemsten können Sie Ihre Werte mit einem Blutdruckmessgerät überprüfen, das regelmässig und automatisch misst: Statt einer Momentaufnahme erhalten Sie so einen detaillierten Überblick zu Ihrer Herzgesundheit.
Da der diastolische Blutdruck nicht der höchsten Belastung für Herz und Gefässe entspricht, messen ihm viele Mediziner weniger Bedeutung zu als dem systolischen. Trotzdem erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, wenn der diastolische Blutdruck zu hoch ist. Allerdings weniger als bei einem zu hohen systolischen Blutdruck.
Für den oberen Blutdruck gilt folgende Faustregel: Das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen verdoppelt sich mit jeder Erhöhung des systolischen Blutdrucks um 20 mmHg.
Ein zu hoher diastolischer Blutdruck macht weniger als 20 Prozent aller Bluthochdruckfälle aus. Wie bereits erwähnt – trotzdem steigt das Risiko für ernsthafte Folgen wie Herzkrankheiten, Schlaganfall, Schäden an der Netzhaut oder Nierenerkrankungen.
Bei jüngeren Betroffenen tritt ein isolierter diastolischer Bluthochdruck häufiger auf als bei älteren. Oft kommt er bei übergewichtigen Männern zwischen 30 und 50 Jahren oder Menschen mit dem sogenannten metabolischen Syndrom auf.
Dabei handelt es sich um eine Kombination mehrerer Erkrankungen:
Da Bewegungsmangel, Stress, Rauchen und Alkoholkonsum die Entstehung des metabolischen Syndroms begünstigen, wird es auch Wohlstandssyndrom genannt.
Auch Vorerkrankungen können den diastolischen Blutdruck in die Höhe treiben. In diesem Fall sprechen Ärzte von sekundärer Hypertonie:
In den meisten Fällen handelt es sich aber um primären Bluthochdruck. Folgende Faktoren stecken häufig dahinter, wenn der diastolische Blutdruck zu hoch ist:
Ausserdem kann diastolischer Bluthochdruck als Begleiterscheinung bestimmter Medikamente auftreten. Dazu zählen beispielsweise Amphetamine, die Anti-Baby-Pille, Antidepressiva, atypische Antipsychotika oder Steroide. Betroffene sollten dementsprechend unbedingt auch ihren Blutdruck im Auge behalten, wenn sie mit der Einnahme beginnen. Besonders bequem geht das über automatische Messungen am Handgelenk.
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Egal welche Art – Bluthochdruck löst typischerweise weder Symptome noch Beschwerden aus. Zumindest in der Anfangsphase. Genau das ist das Problem: Viele Menschen fühlen sich auch mit Hypertonie jahrelang fit und leistungsfähig, während der Körper bereits still unter den hohen Werten leidet.
Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Ohrensausen können, müssen aber keine Zeichen von Hypertonie sein. Es kommt auch häufig vor, dass Betroffene die Symptome auf andere Ursachen zurückführen – beispielsweise die Menopause (Wechseljahre).
Wenn folgende Symptome auftreten, sollten Sie auf jeden Fall umgehend einen Arzt aufsuchen. Sie können auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hinweisen:
Die einzige Möglichkeit, Bluthochdruck rechtzeitig zu diagnostizieren sind regelmässige Messungen. Mit Aktiia können Sie Ihren Blutdruck bequem rund um die Uhr messen und bekommen detaillierte Analysen und Einblicke, die auch Ihrem Arzt bei der Diagnose helfen.
Ein niedriger diastolischer Blutdruck gilt allgemein als weitaus weniger problematisch als Bluthochdruck. Insgesamt sinken die Werte, wenn sich die Blutgefässe entspannen und somit erweitern. Das kann beispielsweise bei einem heissen Bad oder Saunabesuch der Fall sein.
Dehydration oder starke Blutungen können ebenfalls niedrigen diastolischen Blutdruck verursachen. Viele Menschen fühlen sich unwohl, wenn der diastolische Blutdruck unter 60 mmHg fällt. Müdigkeit und Schwindel können dann auch zu Stürzen führen. Diese wiederum können Knochenbrüche und andere Verletzungen zur Folge haben. Eine festgelegte Untergrenze gibt aber es nicht.
Manche Studien weisen darauf hin, dass sich auch ein niedriger Blutdruck ungünstig auf die kardiovaskuläre Gesundheit auswirken kann. Somit wäre auch eine Untergrenze für gesunde Blutdruckwerte sinnvoll.
Wichtiger Hinweis: Die Angaben in diesem Artikel dienen ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung oder Behandlung. Wenn Sie Fragen zu Ihrem diastolischen Blutdruck oder gesundheitliche Bedenken haben, konsultieren Sie qualifizierte Ärzte und Ärztinnen,
Blutdruck-Untergrenze könnte sinnvoll sein – https://www.kardiologie.org/herz-und-gefaesse-blutdruck-untergrenze-koennte-sinnvoll-sein
Current approach to isolated diastolic hypertension – https://www.peertechzpublications.com/articles-ach-6-128
Bluthochdruck: Eine häufige Erkrankung – https://swissheart.ch/so-bleiben-sie-gesund-gesund-leben-blutdruck
Metabolisches Syndrom – https://www.luks.ch/was-wir-behandeln-metabolisches-syndrom
Sekundäre Hypertonieformen (Vorlesung Prof. Dr. med. David Conen) – https://card2brain.ch/box-sekundaere-hypertonieformen