Herzkrankheit und Blutdruck

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08 Jul 2022,
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Was haben gefährliche Herzkrankheiten wie Herzschwäche mit dem Blutdruck (Gefäßdruck) zu tun? In diesem Artikel untersuchen wir einige der häufigsten ernsten Herzbeschwerden und deren Zusammenhang mit dem Blutdruck.

Häufige Herzerkrankungen

Laut der Deutschen Herzstiftung waren fünf der zehn häufigsten Todesursachen in Deutschland im Jahr 2019 folgenden Herzkrankheiten zuzuordnen:

1. Koronare Herzerkrankung (KHK)

Über 6 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer koronaren Herzerkrankung, die Herzschwäche, Infarkt oder plötzlichen Herztod auslösen kann.

Bei einer chronischen koronaren Herzkrankheit liegt eine ständige Verengung eines Herzkranzgefäßes vor, die das Herz mit Sauerstoff versorgt. Das führt zu schwachem Herzschlag. Symptome für diesen Herzfehler sind zum Beispiel Kurzatmigkeit bzw. Luftnot und ein Gefühl der Enge in der Brust. Bei einer akuten KHK kommt es zu einem Blutgerinnsel, das einen Infarkt auslöst.

2. Herzinfarkt (akuter Myokardinfarkt)

Ungefähr 280 000 Deutsche erleiden jährlich einen Herzinfarkt. Ein Infarkt entsteht, wenn ein Blutgefäß im Herz durch ein Gerinnsel verstopft wird. Der Herzmuskel wird deshalb nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt und stirbt ab, falls die Blockade nicht schnell genug gelöst wird.

Typische Hauptsymptome sind eine plötzliche Enge oder Schmerz in der Brustgegend, der auch in die Arme, Rücken, Oberbauch, Kiefer oder Nacken ausstrahlen kann. Frauen, Diabetiker und ältere Menschen haben dagegen oft etwas andere Symptome, z. B. Kurzatmigkeit, Oberbauchschmerzen und Herzklopfen.

3. Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Um die 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Herzschwäche. Hier ist die Pumpleistung des Herzens verringert, was zu Sauerstoffmangel im Körper führt. Es gibt vier verschiedene Stadien dieser Krankheit. Bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz leiden Patienten an Luftnot, Schwäche, Müdigkeit, Erschöpfung und Wassereinlagerungen. Die Lebensqualität im Alltag ist hier stark eingeschränkt.

Akute, lebensbedrohliche Symptome sind heftige Atemnot, Husten und Herzrasen.

4. Hypertensive Herzkrankheit

Ca. 2,5 Millionen Deutsche leben mit einer sogenannten hypertensiven Herzkrankheit, die durch chronischen Bluthochdruck verursacht wird. Die Herzwand versteift und verdickt sich und kann sich nun nicht mehr komplett entspannen.

Dies kann zu Herzschwäche, starken akuten Schmerzen hinter dem Brustbein („Angina Pectoris”), unregelmäßigem Herzschlag und sogar einem plötzlichen Herztod führen. Häufige Anzeichen der hypertensiven Herzkrankheit sind Kurzatmigkeit, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Schwindel oder Herzrasen.

5. Vorhofflimmern und Vorhofflattern

Sowohl Vorhofflimmern als auch Vorhofflattern sind Formen von Herzrhythmusstörungen.

Ungefähr 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Vorhofflimmern, wobei viele überraschenderweise nichts oder nicht viel davon merken. Hier ziehen sich die Vorhöfe im Herz nicht länger kontrolliert und koordiniert zusammen. Es wird weniger leistungsfähig. Einen regelmäßigen, starken Schlag schafft das Herz nicht mehr.

Typische Anzeichen sind hier Schwindel, Atemnot, Angstgefühle und Brustschmerzen. Bei starken Symptomen kann eine chronische Herzinsuffizienz oder auch ein lebensbedrohliches Gerinnsel im Herzen entstehen.

Seltener ist das Vorhofflattern, das vom rechten Vorhof des Herzens ausgeht. Auch hier leiden Patienten unter Atemnot, Schwindel und Herzrasen, meist um 120 bis 170 Herzschläge pro Minute. Manchmal steigen diese sogar bis zu 300 Schläge pro Minute.

 

Der Blutdruck bei Herzproblemen

Was hat der Blutdruck mit dem Herz zu tun? Oft gibt es einen Zusammenhang zwischen Gefäßdruck und Herzkrankheiten. Wie das bei den oben beschriebenen Krankheiten aussieht, führen wir hier aus.

Herzkrank trotz normalem Blutdruck: Geht das?

Es ist tatsächlich möglich, herzkrank zu sein und trotzdem eine Weile lang normale oder sogar relativ niedrige Druckwerte aufzuweisen. Die Herzschwäche ist dafür ein gutes Beispiel.

Wie ist der Blutdruck bei Herzschwäche?

Bei einer sogenannten kompensierten Herzinsuffizienz ist das Herz zwar schon geschwächt, der Körper leistet jedoch noch alles, um diese Schwäche auszugleichen.

Es ist in solchen Fällen oft nicht möglich, diese Art der Herzinsuffizienz nur anhand von Blutdruckmessungen festzustellen. Die Krankheit schreitet unbemerkt fort, bis heftigere Symptome entstehen und der Körper die Insuffizienz nicht mehr selbst regulieren kann („dekompensierte Herzinsuffizienz”). Also leidet man bei Herzschwäche anfangs nicht unbedingt unter hohem Blutdruck.

Wie ist der Gefäßdruck bei koronarer Herzerkrankung (KHK)?

Die koronare Herzkrankheit geht normalerweise mit Bluthochdruck einher. Mit körperlicher Anstrengung nimmt dieser noch zu.

Wie ist der Druck bei einem Herzinfarkt?

Überraschenderweise sinkt der Gefäßdruck bei einem Infarkt oft und ist so eventuell niedriger als vielleicht erwartet. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin kann es aber auch zu normalen oder höheren Druckwerten kommen. Nach einem Herzinfarkt ist niedriger diastolischer Blutdruck sogar oft Anlass zur Sorge.

Wie ist der Gefäßdruck bei der hypertensiven Herzkrankheit?

Wie oben erwähnt, wird diese Erkrankung durch chronischen Bluthochdruck verursacht. Die Menge an Blut, die bei jedem Herzschlag gepumpt wird, ist hier oft verringert.

Wie ist der Gefäßdruck bei Herzrhythmusstörungen?

Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern und Vorhofflattern werden durch hohen Blutdruck begünstigt. Es ist wichtig, den Druck regelmäßig zu messen und etwaigen Bluthochdruck zu senken.

Zusammenfassung

Wir sehen also, dass Blutdruck- und Pulsmessungen für die Überwachung der Gesundheit zwar essenziell sind, aber viele Herzkrankheiten erst durch weitere Untersuchungen von Fachärzten diagnostiziert werden können. Einige Herzprobleme gehen sogar mit vermeintlich niedrigem oder normalem Gefäßdruck einher.

Ein gesunder Lebensstil und frühzeitige medizinische Versorgung sind für Betroffene extrem wichtig. Verständigen Sie bei besorgniserregenden Symptomen von Herzkrankheiten oder im Zweifel immer sofort den Notarzt.

Wichtig: Dieser Artikel kann weder eine ärztliche Fachberatung noch Blutdruckmessungen ersetzen. Er enthält allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler oder Unvollständigkeiten übernehmen wir keine Haftung. 

Quellen:

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/herz-kreislauf-erkrankungen/herzschwaeche-anzeichen-und-behandlung-734475.html

https://flexikon.doccheck.com/de/Hypertensive_Herzkrankheit

https://www.gesundheitsinformation.de/koronare-herzkrankheit-khk.html

https://www.herzstiftung.de/e-paper/#38

https://www.herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/herzschwaeche-bluthochdruck

https://www.herzstiftung.de/herz-sprechstunde/stellungnahme/umgang-mit-herzrhythmusstoerungen

https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/herzinfarkt/anzeichen-symptome-eines-herzinfarkts.html

https://www.kardiologie.org/akutes-koronarsyndrom/herz-und-gefaesse/nach-herzinfarkt–darum-ist-ein-niedriger-blutdruck-ein-schlecht/17763880

https://www.median-kliniken.de/de/median-agz-duesseldorf/behandlungsgebiete/kardiologie/koronare-herzerkrankung/

https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/patienten-und-besucher/expertentipps/gesundheit/herzschwaeche

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Herzschwaeche-frueh-erkennen-und-wirkungsvoll-behandeln,herzschwaeche113.html

https://www.netdoktor.de/bildergalerie/die-toedlichsten-herzerkrankungen/

https://www.netdoktor.de/krankheiten/herzrhythmusstoerungen/vorhofflattern/

https://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/97/VA_18-09_BerichtHerzinsuffizienz_2018-12-20_V2.pdf

https://www.visomat.de/herzinsuffizienz/

https://www.vorhofflimmern.de/das-erhoehte-schlaganfallrisiko

Medizinisch geprüft

Renommierter Kardiologe, führender Arzt und Angel-Investor.

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