Viele Menschen haben einen zu hohen Blutdruck. Die sogenannte Hypertonie ist eine weit verbreitete Erkrankung. Weil sich die Symptome meist nur schleichend einstellen und nicht unmittelbar bemerkbar sind, belastet der Bluthochdruck den Körper über Jahre. Durch die schädlichen Auswirkungen auf die Gefäße steigt mit der Zeit das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte sowie Nierenschäden. Stress ist ein bedeutender Faktor für die Entstehung von Bluthochdruck.
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Wie hoch darf der Blutdruck bei Stress sein?
Grundsätzlich spricht man von BluthochdruckHypertonie, wenn die zwei kennzeichnenden Werte für den Blutdruck eine gewisse Grenze dauerhaft überschreiten. Diese liegt abei gilt für den systolischen Wert bei 140 mmHg und für den diastolischen Wert bei 90 mmHg.
Ausschläge durch situative Unruhe können eine Steigerung von bis zu 30 mmHg ausmachen. Menschen mit stressbedingten Bluthochdruck neigen sowohl im ruhigen als auch im angespannten Zustand zu höheren Werten.
Kann psychischer Stress den Blutdruck erhöhen?
Stress ist zunächst eine Fähigkeit des Körpers, auf belastende Situationen zu reagieren. Bei Bedrohung aktiviert er das sympathische Nervensystem, erhöht dadurch die Herz- und Atemfrequenz sowie den Blutdruck und sorgt so für eine bessere Durchblutung der Skelettmuskulatur.
Aus evolutionärer Sicht stellt diese Aktivierung bei akuter Gefahr die notwendige Energie bereit , um bei Bedarf kämpfen oder fliehen zu können. Im Normalfall reguliert sich der Organismus nach Bewältigung der Gefahr oder Stresssituation wieder.
In der modernen Gesellschaft ist der Mensch jedoch Belastungen ausgesetzt, die sich nicht mit der altbewährten „fight or flight“-Strategie (Kampf oder Flucht) lösen lassen.
Andauernde Angst, Besorgnis oder Ärgernisse sorgen für chronischen Stress. Als Folge kann der Körper sein übliches Gleichgewicht zwischen Aktivierung und Ruhe nicht mehr aufrechterhalten.
So entsteht auch der stressbedingte Bluthochdruck. Je nach Person nimmt der Druckanstieg unterschiedliche Ausmaße an, welche unter anderem nach Grad der empfundenen Belastung variieren.
Wie wirkt sich Stress auf den Körper und Blutdruck aus?
Befindet sich der Mensch in einer belastenden Situation, aktiviert der Körper nicht nur das sympathische Nervensystem und erhöht dadurch den Blutdruck. Er schüttet auch Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Nach der akuten Stressreaktion sollte auch die Konzentration der Stresshormone im Blut wieder sinken. Wenn der Körper jedoch über einen längeren Zeitraum vermehrt Energie für die Bewältigung von Belastungen benötigt, erfolgt eine andauernde Bereitstellung der Hormone.
Neben Adrenalin und Noradrenalin gelangt bei chronischer Stressreaktion eine hohe Menge an Cortisol in den Blutkreislauf. Cortisol sorgt dafür, dass jene Systeme ausreichend Energie zur Verfügung haben, die für den Umgang mit Gefahr wichtig sind.
Gleichzeitig werden andere körperliche Funktionen heruntergefahren. Hierzu zählen das Verdauungs- und das Immunsystem. Das resultiert langfristig nicht nur in stressbedingtem Bluthochdruck, sondern in einer Reihe negativer Auswirkungen für den Körper.
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Was tun bei stressbedingtem Bluthochdruck?
Um ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenschäden zu vermeiden, sollte der Blutdruck regelmäßig überprüft werden.
Stellen sich die Werte dabei als zu hoch heraus, ist eine Behandlung anzuraten. In Absprache mit dem behandelnden Arzt helfen hierbei ganzheitliche Ansätze, die eine Anpassung des Lebensstils in den Vordergrund stellen.
Regelmäßige sportliche Betätigung hat positive Auswirkungen auf Stress und Bluthochdruck und lässt sich sowohl vorbeugend als auch therapeutisch einsetzen.
Stress abbauen und Blutdruck Neben der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten hilft der aktive Abbau von Stress, die Werte dauerhaft zu senken. Techniken wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen helfen, dies zu trainieren.
Stressabbau durch Meditation und Atemübungen
Meditation bringt den Körper in einen entspannten Zustand und somit in das Gegenteil einer Stressreaktion. Sie wirkt Stress und Bluthochdruck entgegen und stellt wieder ein Gleichgewicht her.
Durch eine kontrollierte, verlangsamte Atmung sinken Puls und Blutdruck. Atemtherapeuten und Geräte mit Biofeedback helfen dabei, eine hilfreiche Atemtechnik zu erlernen.
Entspannende Musik hören und Blutdruck senken
Auch Musik kann Betroffene von Stress und Unruhe befreien. Oftmals wird auf Klänge aus der Natur zurückgegriffen. Ebenso scheint klassische Musik eine beruhigende Wirkung zu haben.
Wie gesunde Ernährung den Blutdruck senkt und Stress reduziert
Es ist weitläufig bekannt, dass sich das Essverhalten durch Stress verändert. Während einige Menschen vermehrt zu fett- und zuckerreicher Nahrung greifen und an Heißhunger leiden, verlieren andere den Appetit.
Andersherum unterstützen die richtigen Lebensmittel und die Zuführung wichtiger Inhaltsstoffe den Körper bei stressbezogener Belastung .
Besonders wichtig sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eine gute Balance von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten sowie eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung.
Wie Wechselduschen Stress verringern
Die Wassertherapie nach Kneipp stärkt grundsätzlich das Immunsystem. Kühles Wasser wirkt aktivierend auf den Stoffwechsel, stabilisiert den Kreislauf und regt das Immunsystem an.
Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser stärken nicht nur das Herz und den Kreislauf, sondern bauen außerdem Stress ab. Wer wenig Zeit hat oder sich erst an die Wechselduschen gewöhnen muss, kann einzelne Körperteile statt den ganzen Körper mit Wechselgüssen behandeln.
Fazit: Stress ist eine Hauptursache für Bluthochdruck
Durch die ständige Konfrontation mit Stressfaktoren am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld sind die Auswirkungen von chronischem Stress auf die Gesundheit so hoch wie nie.
Die Kombination aus stressigen Situationen und unzureichenden Methoden, um diese zu bewältigen, steht in engem Zusammenhang mit andauernd hohen Blutdruckwerten.- Diese wiederum bringen ein enormes Risiko für schwerwiegende Erkrankungen mit sich.
Bei bestehendem Bluthochdruck helfen vorbeugende und therapeutische Maßnahmen dabei, Stress zu reduzieren und das körpereigene Gleichgewicht wiederherzustellen.
Haftungsausschluss: Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden, empfehlen wir Ihnen, mit Ihrem Arzt zu sprechen, wenn Sie Ihre Blutdruckmessroutine ändern möchten.
Quellen:
Hypertonie, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, 2008 – https://www.rki.de/gesundheitsmonitoring-gesundheitsberichterstattung-hypertonie
Basiswissen Bluthochdruck – Maskierte Hypertonie, Deutsche Hochdruckliga, September 2022 – https://www.hochdruckliga.de/fileadmin-patienten-maskierte-hypertonie
Bluthochdruck: Stress besser bewältigen – Deutsche Herzstiftung e.V., 2021 – https://herzstiftung.de/system-files-bluthochdruck-stress
Stress sorgt für Bluthochdruck – wie Sie beides in drei Schritten loswerden, Juni 2022 – https://www.focus.de/gesundheit-ratgeber-bluthochdruck-107960289
Blutdruck & Stress, Österreichische Gesellschaft für Hypertensiologie – https://www.hochdruckliga.at/interessierte-bluthochdruck-im-alltag-stress
Bluthochdruck durch Stress – Ursachen und Maßnahmen, Nov 2023 – https://www.praktischarzt.de/ratgeber-bluthochdruck-durch-stress