Blutdruck bei Herzinsuffizienz

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11 Jul 2022,
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Blutdruck bei Herzinsuffizienz

Bluthochdruck (Hypertonie) betrifft einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung weltweit, mehr als 7,5 Millionen Todesfälle pro Jahr sind auf Bluthochdruck zurückzuführen. Wird Bluthochdruck über Jahre hinweg gar nicht oder nur unzureichend behandelt, dann verlangt das vom Herzen, stärker und mit mehr Kraft zu arbeiten als normal. Das kann eine Weile gut gehen, mit der Zeit zeigen sich aber bei vielen Menschen Schäden am Herzen, zum Beispiel durch eine Verdickung der Herzwände. Das macht das Herz unflexibel und seine Pumpleistung lässt nach. Durch die verringerte Leistungsfähigkeit entsteht eine Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt. Auch bestimmte Herzerkrankungen wie verengte Arterien im Herzen (koronare Herzkrankheit) führen dazu, dass das Herz mit der Zeit schwächer oder steifer wird und eine Herzinsuffizienz hervorruft.

Was ist Herzinsuffizienz?

Herzschwäche oder Herzversagen tritt dann auf, wenn der Herzmuskel das Blut nicht mehr so gut pumpen kann, wie er sollte. In diesem Fall staut sich das Blut zurück und wird langsamer und weniger durch den Körper befördert.

Wenn das Herz weniger Pumpleistung hat, kann das Schäden an den Organe verursachen. Meistens sammelt sich dann Flüssigkeit in den Lungen an, und die Betroffenen leiden an Kurzatmigkeit. Es kann auch zu einer Ansammlung von Blut in anderen Teilen des Körpers, wie in den Extremitäten kommen, was zu geschwollenen Füßen oder Beinen führt.

Bei Patienten mit chronischem Bluthochdruck können strukturelle und funktionelle Veränderungen des Herzens zur Entwicklung von Herzschwäche führen. Bluthochdruck ist eine häufige Begleiterkrankung bei Patienten mit Herzinsuffizienz, und die meisten Medikamente senken den Blutdruck, was nachweislich die Prognose der Patienten verbessert. Übereinstimmend wird empfohlen, den Bluthochdruck mit Medikamenten zu behandeln, wobei ein Zielblutdruck von 130/80 mmHg angestrebt wird.

Welche Formen von Herzinsuffizienz gibt es?

Man unterscheidet zwischen chronischer und akuter Herzinsuffizienz.  Eine chronische Herzinsuffizienz entsteht langsam und kann zunächst symptomlos sein. Mit der Zeit verschlechtert sich aber auch hier der Gesamtzustand des Patienten.

Bei einer akuten Herzinsuffizienz treten die Symptome plötzlich auf und sind meist die Folge eines Herzinfarkts, der das Herzgewebe beschädigt hat. Manchmal kommt es auch vor, dass sich aus der chronischen Herzinsuffizienz eine akute Form entwickelt, weil es das Herz nicht mehr schafft, diese weiter zu kompensieren.

Niedriger Blutdruck bei Herzinsuffizienz

Den meisten Menschen passiert das von Zeit zu Zeit: Sie stehen auf und plötzlich beginnt sich der Raum zu drehen, oder ihre Sicht wird für ein oder zwei Sekunden unscharf.

Das sind Anzeichen für einen Blutdruckabfall und normalerweise kein Grund zur Sorge. Es gibt viele mögliche Ursachen für solche Schwankungen. Sie könnten dehydriert sein, generell einen niedrigen Blutzucker haben oder Medikamente einnehmen, die Ihren Blutdruck verändern. Kommen solche Schwankungen aber oft vor, kann dies ein frühes Anzeichen dafür sein, dass Ihr Herz das Blut nicht so gut pumpt, wie es sollte.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Menschen, die regelmäßig diese Blutdruckabfälle haben, die Wahrscheinlichkeit einer Herzinsuffizienz um etwa 50 % steigt. In einer Studie zeigte sich, dass Menschen, die dieses Symptom im Alter von unter 55 Jahren aufwiesen, Jahre später sogar häufiger an Herzinsuffizienz erkrankten als ältere Menschen, die das gleiche Symptom hatten.

Die Forscher sind sich nicht sicher, warum diese beiden Probleme miteinander verbunden zu sein scheinen. Einige sind der Meinung, dass exzessiver Blutdruckabfall (orthostatische Hypotonie) ein Anzeichen für eine Ablagerung von Plaque in den Arterien (Atherosklerose) sein könnte, was dann zu einer Herzschwäche führt. Außerdem erhöhen einige Faktoren, die einen plötzlichen Blutdruckabfall verursachen, wie z.B. bestimmte Medikamente und gesundheitliche Probleme, auch die Wahrscheinlichkeit einer Herzinsuffizienz.

Weil das Herz bei einer Herzschwäche nicht stark genug schlagen kann, ist der Blutdruck oft relativ niedrig, was aber selten Symptome oder Beschwerden verursacht.

Medikamente zur Behandlung von Herzschwäche senken den Blutdruck weiter, meist aber nur in sehr geringem Ausmaß. In seltenen Fällen kommt es dazu, dass der niedrige Blutdruck eine Unterversorgung des Gehirns mit Blut auslöst und in einem Schwindelgefühl resultiert. Viel öfter ruft eine Herzschwäche Störungen des Herzrhythmus hervor. Weil das ebenfalls zu einer Einschränkung der Pumpleistung führt, treten bei vielen Menschen vorübergehend ebenfalls Schwindelgefühle auf. In beiden Fällen wird ärztlicher Rat empfohlen.

Was sind die Symptome einer Herzinsuffizienz?

Zu den Symptomen einer Herzinsuffizienz gehören:

  • Kurzatmigkeit
  • Müdigkeitsgefühl und Schwäche in den Beine
  • Anschwellen der Knöchel, Beine und des Bauches
  • Gewichtszunahme
  • Nächtlicher Harndrang während der Nachtruhe
  • Schnelles oder unregelmäßiges Herzklopfen
  • Trockener Husten
  • Ein voller (aufgeblähter) oder harter Magen, Appetitlosigkeit oder Magenverstimmung bis hin zu Übelkeit

Bei manchen Betroffenen sind die Symptome nur schwach ausgeprägt oder überhaupt nicht vorhanden, bzw. kommen und gehen sie in unregelmäßigen Abständen.

Zu welchen Komplikationen kann Herzinsuffizienz führen?

Eine Herzschwäche kann einige Folgeschäden mit sich bringen. Zu diesen gehören:

  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Plötzlicher Herzstillstand
  • Probleme mit den Herzklappen
  • Flüssigkeitsansammlung in der Lunge
  • Lungenhochdruck
  • Nierenschäden
  • Leberschäden
  • Unterernährung

Wie wird eine Herzinsuffizienz behandelt?

Eine Möglichkeit, einer Herzinsuffizienz vorzubeugen, besteht darin, Erkrankungen vorzubeugen und zu kontrollieren, die eine Herzinsuffizienz verursachen können, wie z.B. koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Die Behandlung hängt von der Art der Herzinsuffizienz und zum Teil auch von deren Ursache ab. Medikamente und eine gesunde Lebensweise sind auf jeden Fall Teil des Behandlungsplans.

Eine angemessene Behandlung kann die Anzeichen und Symptome der Herzinsuffizienz verbessern und den Patienten zu einem längeren Leben verhelfen. Änderungen des Lebensstils – wie z. B. Gewichtsabnahme, körperliche Aktivität, Reduzierung des Salzkonsums und Stressbewältigung – erhöhen die Lebensqualität eines Erkrankten erheblich. In einigen Fällen ist eine Herzinsuffizienz sogar lebensbedrohlich. Bei schwerwiegenden Symptomen kann ein ventrikuläres Hilfsgerät oder gar eine Herztransplantation nötig sein.

Eine Herzinsuffizienz kann nicht geheilt werden, im Gegenteil, sie verschlimmert sich mit der Zeit. Deswegen besteht das oberste Ziel der Behandlung darin, das Fortschreiten der Herzinsuffizienz zu verlangsamen.


Quellen:

Blood pressure and heart failure, 26 01 2020 – https://clinicalhypertension.biomedcentral.com/articles-10.1186/s40885-019-0132-x

Management of blood pressure in heart failure, 2019 – https://heart.bmj.com/content-105/8/589

Leben mit Herzschwäche, Universitätsklinikum Würzburg, Kompetenznetz Herzinsuffizienz –
http://knhi.de/patients/leben-mit-herzschwache

Medizinisch geprüft

Renommierter Kardiologe, führender Arzt und Angel-Investor.

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