Niedriger Blutdruck – Symptome & Ursachen erkennen

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24 Mrz 2023,
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Niedriger Blutdruck – Symptome und Ursachen

Die gute Nachricht zuerst: Wenn Sie sich fragen, ob niedriger Blutdruck gefährlich ist, lautet die Antwort: normalerweise nicht. Tiefer Blutdruck ist weitaus unbedenklicher als Bluthochdruck. Trotzdem kann er Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ohrensausen oder Ohnmacht verursachen. Hausmittel und einfache Verhaltensregeln lindern diese in den meisten Fällen.

Aber es können auch Krankheiten hinter den niedrigen Blutdruckwerten stecken. Genauso wie bei starken Beschwerden, helfen dann Medikamente. Hier erfahren Sie, welche Werte für niedrigen Blutdruck sprechen, wie Sie Beschwerden in den Griff bekommen und wann der Gang zum Arzt empfehlenswert ist.

Niedriger Blutdruck: Werte und Definition

Der Blutdruck hängt von diversen Faktoren ab: Blutmenge, Herzfrequenz und die Spannung in den Gefässwänden. Zur Messung gehören immer zwei Werte:

  1. Systolischer Blutdruck: Das Herz zieht sich zusammen und pumpt frisches Blut in die Arterien.
  2. Diastolischer Blutdruck: Der Herzmuskel entspannt sich zwischen zwei Schlägen.

Als normaler Blutdruck gelten dabei Werte zwischen 120-140/60-90 mmHg. Der Idealwert liegt bei 120/80 mmHg. Erst bei Blutdruckwerten unter 100/60 mmHg sprechen Ärzte von niedrigem Blutdruck (Hypotonie). Allerdings sind die Grenzen bei tiefem Blutdruck nicht so genau definiert wie für seinen Gegenspieler, den Bluthochdruck (Hypertonie).

Die Hypertonie stellt immer ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar und kann unter anderem Schlaganfälle und Herzinfarkte verursachen. Zwar kann auch ein niedriger Blutdruck auf eine Organerkrankung hinweisen, zum Beispiel an der Schilddrüse oder am Herzmuskel, aber er verursacht sie nicht.

Niedriger Blutdruck entsteht, wenn das Füllungsvolumen in den Arterien zu gering ist. Der Körper wirkt dem in der Regel mit einem erhöhten Herzschlag und somit einem höheren Puls entgegen. Ausserdem regeln Rezeptoren in den Schlagadern und Hormone die Ausdehnung der Gefässe. Arbeiten diese Regulationsmechanismen nur eingeschränkt, kann der Körper normale Funktionen nicht mehr aufrechterhalten.

Niedriger Blutdruck: Symptome

Grundsätzlich lassen sich die Symptome bei niedrigem Blutdruck in zwei Kategorien einteilen: unangenehm, aber unbedenklich und gefährlich.

Niedriger Blutdruck: Symptome ohne akute Gesundheitsgefahr

  • Kalte Hände und
  • Müdigkeit und rasches Ermüden
  • Konzentrationsschwäche und verminderte Leistungsfähigkeit
  • Schwindel und Herzrasen vor allem morgens und bei raschem Aufstehen
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhter Puls
  • Herzrasen nach dem Aufstehen
  • Augenflimmern
  • Blässe
  • Ohrensausen
  • Innere Unruhe und Schlafstörungen
  • Depressive Verstimmungen

Wenn Sie an einem oder mehreren dieser Symptome leiden, geben Ihnen automatische 24-h-Messungen einen genauen Überblick über die Werte und Schwankungen Ihres Blutdrucks im Tagesverlauf.

Niedriger Blutdruck: Symptome mit akutem Handlungsbedarf

Wenn nicht nur niedriger, sondern zu niedriger Blutdruck entsteht, kann das die Sauerstoffversorgung des Gehirns einschränken. Es kommt zur sogenannten Synkope: Betroffenen wird schwarz vor Augen, sie verlieren für einen Moment das Bewusstsein und sind nicht ansprechbar. Die Gefahr dabei: Sie können stürzen und sich dabei ernsthaft verletzen.

Lebensgefährlich ist ein zu niedriger Blutdruck bei einem Kreislaufschock: Die Werte sind dann so niedrig, dass die Durchblutung lebenswichtiger Organe nicht mehr gewährleistet ist.

Niedriger Blutdruck: Ursachen

Die Ursachen für niedrigen Blutdruck können vielfältig sein – vom simplen Flüssigkeitsmangel über Blutverlust bei Unfällen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen der Schilddrüse oder Herzinsuffizienz.

Sie lassen sich in folgende Kategorien einteilen.

  1. Konstitutionelle Hypotonie: niedriger Blutdruck
  2. Primäre Hypotonie: niedriger Blutdruck ohne erkennbare Ursache
  3. Sekundäre Hypotonie: tiefer Blutdruck durch Medikamente oder Vorerkrankungen
  4. Orthostatische Hypotonie: zu niedriger Blutdruck nach dem Aufstehen

Konstitutionelle Hypotonie

Ein normaler Blutdruck basiert auf verschiedenen Regulationsmechanismen des Körpers. Neben den bereits genannten Rezeptoren in Schlagadern spielen auch das Nervensystem und das in den Nieren gebildete Hormon Renin eine Rolle. Bei manchen Menschen fällt die «Sollwertstellung» niedriger oder höher aus. Das macht sich entsprechend in einem grundsätzlich erhöhten oder tieferen Blutdruck bemerkbar.

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Primäre Hypotonie

Die primäre Hypotonie definiert sich darüber, dass der niedrige Blutdruck keine diagnostizierbare Ursache hat. Diese Form des niedrigen Blutdrucks tritt meistens bei jungen, dünnen Frauen oder gut trainierten Menschen auf.

Sekundäre Hypotonie

Bei der sekundären Hypotonie dagegen hat der niedrige Blutdruck Ursachen, die sich klar diagnostizieren lassen. Vergleichsweise harmlos, weil leicht zu beheben, ist ein Flüssigkeitsverlust bei Durchfallerkrankungen und Erbrechen oder zu geringer Trinkmenge.

Entsteht der niedrige Blutdruck durch Vorerkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion, Venenschwäche, Aortenklappenstenose, Herz- oder Nervenerkrankungen ist die Behandlung wesentlich komplizierter. Auch Medikamente können als Nebenwirkung niedrigen Blutdruck verursachen, beispielsweise wassertreibende Arzneistoffe (Diuretika) und bestimmte Antidepressiva.

Orthostatische Hypotonie

Bei der orthostatischen Hypotonie verursacht eine Fehlregulation des Körpers den niedrigen Blutdruck beim Positionswechsel vom Sitzen oder Liegen zum Stehen. Orthostase ist der medizinische Fachbegriff für eine aufrechte Körperhaltung. Eine funktionale Orthostase-Regulation gleicht den Blutdruck aus, wenn das Blut bei Positionswechseln der Schwerkraft folgend vermehrt in die Beine fliesst.

Bei orthostatischer Hypotonie funktioniert die Regulierung nicht optimal und das Gehirn wird – wie bei der Synkope – kurzfristig nicht ausreichend durchblutet. Es kommt zu Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen oder sogar zur eben erwähnten Synkope mit Bewusstlosigkeit.

Niedriger Blutdruck: Diagnose

Besonders ältere Menschen sollten die möglichen Ursachen für einen niedrigen Blutdruck mit ihrem Arzt abklären. Dasselbe gilt natürlich bei starken Beschwerden oder bei Vorerkrankungen. Ausser einer Blutdruckmessung gehören dabei Untersuchungen des Kreislaufs und der Herzaktivität zur vollständigen Diagnose, beispielsweise über ein EKG, Ultraschall- und Blutuntersuchungen. Der sogenannte Schellong-Test hilft bei der Diagnose von orthostatischer Hypotonie.

Was tun bei zu niedrigem Blutdruck? Therapiemöglichkeiten

Welche Behandlungsmethode die richtige ist, hängt natürlich von der Ursache für den niedrigen Blutdruck ab. Steckt keine Erkrankung dahinter, lassen sich die Blutdruckwerte meist mit Hausmitteln und einfachen Methoden regulieren. Genügt das nicht, helfen Medikamente wie Sympathomimetika, die auf Herz und Blutgefässe wirken und so den Druck in den Arterien und Venen erhöhen.

Niedriger Blutdruck: Hausmittel

Diese Hausmittel bringen Herz und Kreislauf bei niedrigem Blutdruck wieder in Schwung:

  • Regelmässige Bewegung: Besonders Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Joggen und wandern stärken das Herz-Kreislauf-System und regulieren den Blutdruck
  • Wechselduschen und Kneipp-Bäder: Sie regen die Durchblutung an.
  • Vermeiden: Saunagänge, Bäder und Duschen.
  • Ausreichend trinken: 2-3 Liter täglich
  • Salzreiche Ernährung: Was Menschen mit Bluthochdruck vermeiden sollten, hilft bei Blutdruck – viel Salz.
  • Kein Alkohol und Nikotin
  • Kompressionsstrümpfe tragen
  • Langsam aufstehen – besonders nach dem Schlafen
  • 20-30° erhöhter Oberkörper beim Schlafen
  • Beinmuskeln anspannen oder hinhocken bei drohender Ohnmacht

Wenn Sie die Hausmittel mit regelmässige Blutdruckmessungen kombinieren, behalten Sie gleichzeitig Ihre Werte im Auge. Besonders bequem und aufschlussreich sind dafür automatische 24-h-Messungen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschliesslich der Information und ersetzt keine medizinische Beratung oder Behandlung. Wenn Sie niedrigen Blutdruck haben und deshalb gesundheitliche Bedenken haben, lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ärztin untersuchen und beraten.


Quellen

Schweizerische Herzstiftung – https://www.swissheart.ch

Bundesamt für Gesundheit – https://www.bag.admin.ch

Akute Kreislaufinstabilität – https://www.usz.ch/krankheit-akute-kreislaufinstabilitaet

Tiefer Blutdruck – https://www.pharmawiki.ch/-wiki-blutdruck

5 Hausmittel gegen niedrigen Blutdruck – https://www.sanitas.com/de/magazin-hausmittel-hausmittel-gegen-niedrigen-blutdruck

Medizinisch geprüft

Renommierter Kardiologe, führender Arzt und Angel-Investor.

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