Wenn Sie sich Sorgen um Ihren eigenen Drogenkonsum oder um eine Person machen, die regelmäßig verschriebene, legale oder illegale Drogen nimmt, sind Sie nicht allein. Drogenkonsum und -missbrauch sind in vielen Teilen der Welt ein Problem. Drogen- und Alkoholkonsum kann für einen selbst, für die Gesellschaft oder für beide schädlich sein – vor allem dann, wenn er die Grenze zu Abhängigkeit, Missbrauch und Misshandlung überschreitet. Dies gilt insbesondere für Drogen wie Alkohol und Nikotin, die in vielen Kulturen weit verbreitet sind und als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Nach Angaben der WHO starben im Jahr 2019 allein 2,6 Millionen Menschen an schädlichem Alkoholkonsum – das sind 5,3 % aller Todesfälle weltweit. Außerdem gibt es weltweit schätzungsweise 296 Millionen Konsumenten illegaler Drogen.
Ein vielschichtiges Gesundheitsrisiko
Es gibt eine Reihe von Substanzen, die Menschen weltweit konsumieren und für die ähnliche Risikofaktoren gelten. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um verschriebene Medikamente, legale oder illegale Sucht- und Rauschmittel handelt. So ist beispielsweise Alkoholkonsum über die empfohlenen Mengen hinaus eine der Hauptursachen für Bluthochdruck. Viele andere Substanzen führen ebenfalls zu einem erhöhten Blutdruck und sind somit ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Es ist in der Regel sehr schwierig, den Konsum derartiger Substanzen einzuschränken, zu beenden oder gar eine Sucht zu überwinden. Der Entgiftungsprozess kann schmerzhaft sein und Körper und Geist unter immensen Stress setzen. Der Ausstieg aus der Abhängigkeit gibt jedoch Hoffnung, ungesunde Gewohnheiten zu überwinden und die schädlichen Auswirkungen auf den Blutdruck und die Herzgesundheit rückgängig zu machen oder abzumildern.
Substanzkonsum und Blutdruck: Kritische Zusammenhänge
Viele Substanzen wirken sich bei übermäßigem Konsum nachteilig auf die kardiovaskuläre Gesundheit aus.
Vor allem Alkohol kann zu anhaltendem Bluthochdruck (Hypertonie) führen, der einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Auch Nikotin und Drogen wie Kokain und synthetische Opioide wirken sich negativ auf den Blutdruck und die Herzfrequenz aus, was langfristig zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.
Der Zusammenhang zwischen dem Konsum bestimmter Substanzen und Bluthochdruck ist besonders besorgniserregend, da er eine Kaskade von Gesundheitsproblemen in Gang setzt. Bluthochdruck ist ein Türöffner für schwerwiegendere Probleme, einschließlich Herzinfarkten und Schlaganfällen. Substanzen, die die Herz-Kreislauf-Funktion stören, können diese direkten Auswirkungen zusätzlich verschlimmern. So kann beispielsweise das Opioid Fentanyl den Blutdruck sogar senken. Es birgt jedoch auch Risiken, die weit über die kurzfristigen „therapeutischen“ Wirkungen hinausgehen und das kardiovaskuläre Profil der Konsumenten verkomplizieren.
Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie eine Entgiftung oder ein Entzug der erste Schritt aus dauerhaftem Dauerkonsum oder einer Sucht sein kann. Dadurch können Sie Ihre Herzgesundheit verbessern und Ihr allgemeines Wohlbefinden steigern.
Wie sich ein Entzug auf den Blutdruck auswirkt
Wenn eine Person aufhört, Substanzen zu konsumieren, die ihren Blutdruck erhöht haben, kann es zu erheblichen Veränderungen kommen. Anfangs kann der Blutdruck wegen der Entzugserscheinungen vorübergehend ansteigen. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper jedoch an das Ausbleiben dieser Substanzen. Der Blutdruck normalisiert sich und das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen sinkt.
Studien haben gezeigt, dass die Entgiftung von Substanzen wie Alkohol zu einer deutlichen Senkung des Blutdrucks führen kann. Laut einer im Journal of the American Heart Association veröffentlichten Studie stellten die Teilnehmer wenige Wochen nach dem Verzicht auf starken Alkoholkonsum einen deutlichen Rückgang des systolischen und diastolischen Blutdrucks fest.
Studies funded by the National Heart, Lung, and Blood Institute highlight the long-term use of nicotine products like e-cigarettes, which can impair the function of blood vessels and elevate cardiovascular risks. For individuals who smoke cigarettes, quitting drastically reduces the risk of catastrophic cardiac events. This can reduce the risk of death from cardiovascular disease, slow the progression of atherosclerosis (thickening or hardening of the arteries) and reduce its further development, and drastically lower the risk of coronary heart disease. According to the Stroke Association, five years after stopping tobacco use, a person’s risk of stroke drops to the same level as those who have never smoked.
Vom National Heart, Lung, and Blood Institute finanzierte Studien weisen darauf hin, dass der langfristige Gebrauch von Nikotinprodukten wie E-Zigaretten, die Funktion der Blutgefäße beeinträchtigen und das kardiovaskuläre Risiko erhöhen kann. Bei Tabakkonsumenten sinkt das Risiko schwerwiegender kardialer Ereignisse drastisch, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Ein Entzug verringert die Gefahr, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Außerdem verlangsamt er das Fortschreiten von Atherosklerose (Verdickung oder Verhärtung der Arterien) und minimiert ihre weitere Entwicklung. Außerdem verringert ein Verzicht auf Tabak das Risiko für eine koronare Herzerkrankung drastisch. Nach Angaben der britischen Stroke Association sinkt das Schlaganfallrisiko fünf Jahre nach Beendigung des Tabakkonsums auf das gleiche Niveau wie bei Menschen, die nie geraucht haben.
Entzug erklärt
Im Zusammenhang mit Drogenkonsum ist der Entzug ein entscheidender erster Schritt auf dem Weg zur Genesung. Er zielt darauf ab, die akuten körperlichen Symptome der Entgiftung sicher zu bewältigen. Dieser Prozess kann je nach Substanz, Dauer des Konsums und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person unterschiedlich intensiv und langwierig sein. Im Großen und Ganzen gibt es zwei Arten der Entgiftung:
Entzug unter ärztlicher Aufsicht
Für viele Menschen ist eine Entgiftung unter ärztlicher Aufsicht der sicherste Weg. Bei dieser Methode kommen häufig Medikamente zum Einsatz, die Entzugssymptome lindern und Blutdruckschwankungen kontrollieren können. Beim Entzug von Opioiden hilft beispielsweise Methadon dabei, das Verlangen nach der Droge zu verringern, die Entzugssymptome zu kontrollieren und die Körperfunktionen zu stabilisieren.
Natürlicher Entzug
Die körpereigenen Entgiftungsmechanismen filtern und eliminieren Giftstoffe über die Leber, die Nieren und die Därme. Bei leichtem Substanzkonsum kann eine natürliche Entgiftung zusammen mit Flüssigkeitszufuhr, Ernährung und Ruhe ausreichen.
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Herausforderungen und Überlegungen beim Drogenentzug
Eine Entgiftung von Rauschmitteln oder Medikamenten ist nicht unproblematisch und kann zu schweren Entzugserscheinungen führen, die ein Risiko für die Stabilität des Herz-Kreislauf-Systems darstellen.
Die Entzugssymptome unterscheiden sich abhängig von der Substanz und reichen von leichter Unruhe und Zittern bis hin zu schweren Komplikationen wie dem Delirium tremens beim Alkoholentzug: Es kann mit raschen Schwankungen von Blutdruck und Herzfrequenz einhergehen und lebensbedrohlich sein. Auch das plötzliche Absetzen bestimmter Substanzen, insbesondere vasoaktiver Substanzen (die den Durchmesser der Blutgefäße und damit den Blutdruck beeinflussen) wie Kokain, kann zu gefährlichen Blutdruckschwankungen führen. Viele Mediziner empfehlen eine dauerhafte ärztliche Aufsicht während des Entzugs, um diese Risiken effektiv kontrollieren zu können.
Integration des Aktiia-Blutdruck-Systems
Während des Entzugs ist die Überwachung des Blutdrucks entscheidend. Aktiia kann dabei helfen. Das einfache Armband bietet effektive 24/7-Kontrollen. Die begleitende Aktiia-App liefert Nutzern und medizinischem Fachpersonal Daten in Echtzeit und kann so sicherstellen, dass die Blutdruckwerte während des gesamten Entgiftungsprozesses stabil und innerhalb sicherer Bereiche bleiben. Die kontinuierliche Überwachung kann das medizinische Personal auch auf mögliche Probleme aufmerksam machen, bevor sie zu Notfällen werden.
Wenn Sie sich Sorgen um den Drogenmissbrauch bei sich selbst oder bei einem Angehörigen machen, können Sie sich an diese Organisationen wenden, um Hilfe zu erhalten:
Anonyme Alkoholiker, 030 20 62 982-12 (Hotline). Hilfe und Unterstützung für alle mit Alkoholproblemen.
Sucht & Drogen Hotline, 01806 313031 (0,20 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz und aus dem Mobilfunknetz). Telefonische Beratung, Hilfe und Informationen durch erfahrene Fachleute aus der Drogen- und Suchthilfe.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 0800 8 31 31 3. Kostenfreie Telefonberatung zur Rauchentwöhnung.
Einrichtungsdatenbank der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Alle wichtigen Informationen zu über 1.400 ambulanten Suchtberatungsstellen im Bundesgebiet und 800 stationäre Suchthilfeeinrichtungen.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel enthält oder ersetzt keine medizinische Beratung. Wenden Sie sich an einen Gesundheitsdienst, wenn Sie glauben, dass Sie ein Problem mit Sucht oder Drogenmissbrauch haben.
Quellen:
Globaler Drogenkonsum – Statistiken & Fakten, 30. Januar 2024 –https://de.statista.com/themen-100-drogen
Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge, 4. Januar 2023 –https://www.who.int/europe/de/news-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health
Wie Kokain die Blutgefäße schädigt, Mai 2015 – https://www.drugcom.de/newsuebersicht-wie-kokain-die-blutgefaesse-schaedigt
Lifestyle-Drogen: unterschätzte Gefahr fürs Herz – https://herzstiftung.de/service-und-aktuelles-presse-pressemitteilungen-lifestyle-drogen-unterschaetzte-gefahr-fuer-das
Alkoholverzicht: Wie schnell erholen sich Leber, Herz und Magen?, 31. Januar 2024 – https://www.ndr.de/ratgeber-alkoholverzicht-wie-schnell-erholen-sich-leber-herz-und-magen-alkohol
Alkohol (auf Englisch), WHO, 28. Juni 2024 – https://www.who.int/news-room-fact-sheets-detail-alcohol
Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (auf Englisch), AHA Journals, 23. Dezember 2019 – https://www.ahajournals.org/HYPERTENSION
Wirkung der Alkoholabstinenz auf den Blutdruck […] (auf Englisch), AHA Journals, 1. Februar 1999 –https://www.ahajournals.org/effect-of-alcohol-abstinence-on-blood-pressure
NIH-finanzierte Studien zeigen schädliche Auswirkungen von Vapern und Rauchen auf die Blutgefäße (auf Englisch), ONS Voice, 10. Januar 2023 – https://voice.ons.org/advocacy/nih-funded-studies-show-damaging-effects-of-vaping-smoking-on-blood-vessels
Mit dem Rauchen aufhören (auf Englisch), Stroke Association – https://www.stroke.org.uk/stroke-manage-risk-stop-smoking