Blutdruck und Schlaganfall

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30 Dez 2023,
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Blutdruck und Schlaganfall

Schlaganfälle sind weltweit die zweithäufigste Todesursache und die dritthäufigste Ursache für Behinderungen. Seit den 1990er Jahren gibt es einen weltweiten Trend, der die Sterblichkeit durch Schlaganfälle vermeiden und verringern soll. Trotzdem erleiden in Europa jedes Jahr mehr als eine Million Menschen einen Schlaganfall. Diese Zahl wird aufgrund der alternden Bevölkerung bis 2025 auf schätzungsweise 1,5 Millionen steigen. Bluthochdruck ist dabei der größte einzelne Risikofaktor für einen Schlaganfall.

Was ist Bluthochdruck?

Beim Blutdruckmessen werden zwei Zahlen festgestellt, der systolische und diastolische Wert. Als weitgehend normal sind Werte um 120/80 mmHg. Als hoher Blutdruck oder Hypertonie gelten Blutdruckwerte von über 140/90 mmHg. Dabei definiert die European Society of Hypertension (EESH) drei Kategorien.

  1. milder Bluthochdruck (Hypertonie Grad 1):
    140-159 mmHg / 90-99 mmHg
  2. mittelschwerer Bluthochdruck (Hypertonie Grad 2):
    160-179 mmHg / 100-109 mmHg
  3. schwerer Bluthochdruck (Hypertonie Grad 3):
    über 180 mmHg / über 110 mmHg

Mit dem Wearable von Aktiia können Sie Ihren Blutdruck bequem und rund um die Uhr messen. Warum das so wichtig ist? Bei bis zu 75% der akuten Schlaganfälle leiden die Betroffenen gleichzeitig an Bluthochdruck. Das Risiko für einen Schlaganfall steigt dabei zusammen mit steigenden Blutdruckwerten[1] . Ungefähr zwei Drittel der Betroffenen sind ältere Patienten, die zwischen 45 und 69 Jahre alt sind. Jüngere Männer haben ein höheres Risiko einen Schlaganfall zu erleiden als Frauen. Allerdings gibt es Hinweise, dass sich diese Inzidenz im Alter von 75 Jahren umkehrt.

Bluthochdruck führt mit der Zeit zu einer Verengung und zur Verkalkung der Blutgefäße (Arteriosklerose). Er schädigt die Arterien im ganzen Körper und schafft so Bedingungen, unter denen sie leichter platzen oder verstopfen können. Aus diesem Grund erleiden Patienten mit hohem Blutdruck häufiger einen Schlaganfall als Menschen mit normalem Blutdruck.

Bluthochdruckpatienten haben im Vergleich zu Menschen mit normalen Blutdruckwerten ein sechs- bis achtmal so hohes Risiko, einen Schlaganfall zu bekommen. In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass die Höhe des Bluthochdrucks dabei eine wichtige Rolle spielt: Je höher der Blutdruck, desto höher das Schlaganfallrisiko. Deshalb ist eine Senkung des Bluthochdrucks entscheidend für die Reduzierung dieses Risikos.

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Was passiert bei einem Schlaganfall?

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß zum Gehirn durch ein Gerinnsel verengt oder blockiert ist (ischämischer Schlaganfall) oder platzt (hämorrhagischer Schlaganfall). Wenn das passiert, erhält ein Teil des Gehirns nicht mehr das benötigte Blut und somit den notwendigen Sauerstoff, und Gehirnzellen beginnen abzusterben.

Da das Gehirn Bewegungen und Gedanken steuert, bemerkt man einen Schlaganfall zuerst an der reduzierten Fähigkeit zu denken, sich zu bewegen und zu funktionieren. Sind Sprache, Gedächtnis und Sehvermögen unvermutet beeinträchtigt, ist das oft ein Zeichen für einen Schlaganfall. Schwere Schlaganfälle können zu Lähmungen oder sogar zum Tod führen.

Zwei Arten von Schlaganfällen

Hoher Blutdruck belastet alle Blutgefäße im Körper, einschließlich derjenigen, die zum Gehirn führen. Diese Belastung schädigt mit der Zeit die Wände der Blutgefäße, wodurch sie unflexibler und enger werden – es entsteht also Atherosklerose. Durch den hohen Druck kommt es im ungünstigsten Fall auch zu einer Verkalkung der Halsschlagader oder kleinerer Hirnarterien. Das wiederum schränkt den Blutfluss zum Gehirn ein.

Hirninfarkt oder ischämischer Schlaganfall

Arteriosklerose kann auch zu Verkalkungen führen, durch die ein Blutgerinnsel entsteht. Wird dieses mit dem Blutstrom ins Gehirn gespült, kann es die Blutversorgung blockieren und ein Gefäß verstopfen. Diese Art des Schlaganfalls, der durch eine Mangeldurchblutung von Hirnarealen entsteht, wird Hirninfarkt oder ischämischer Schlaganfall genannt.

Über 85% aller Schlaganfälle ereignen sich aufgrund eines solchen Gerinnsels, das die Blutversorgung des Gehirns blockiert. Denn diese Blockade erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schlaganfall oder eine TIA (transiente ischämische Attacke) auftreten kann. TIAs, auch „Mini-Schlaganfälle“ genannt, werden durch ein vorübergehendes Gerinnsel verursacht und sind ein ernstzunehmendes Warnzeichen.

Die Auswirkungen eines ischämischen Schlaganfalls können oft rückgängig gemacht oder drastisch reduziert werden, wenn eine Behandlung innerhalb von drei Stunden erfolgt.

Hirnblutung oder hämorrhagischer Schlaganfall

Andererseits kann die zusätzliche Belastung, die der Bluthochdruck auf die Blutgefäße ausübt, zu einer Blutung im oder um das Gehirn führen. Wenn ein geschwächtes Blutgefäß im Gehirn platzt, tritt das Blut in das umliegende Gewebe ein und übt Druck auf die empfindlichen Nervenzellen aus. Diese werden als Folge nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dies wird als hämorrhagischer Schlaganfall oder intrazerebrale Blutungen bezeichnet. Diese Art der des Schlaganfalls tritt im Vergleich zum Hirninfakt deutlich seltener auf.

Warnzeichen eines Schlaganfalls erkennen

Achten Sie auf folgende Anzeichen, die meist plötzlich auftreten:

  • Taubheit oder Schwäche im Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Seite des Körpers. Anzeichen sind oft eine hängende Gesichtshälfte oder ein ungleichmäßiges Lächeln.
  • Armschwäche, die sich in einem geschwächten oder gar tauben Arm ausdrückt.
  • Verwirrung, undeutliches Sprechen oder Probleme beim Verstehen von Sprache
  • Sehschwierigkeit auf einem oder beiden Augen
  • Mühe beim Gehen, Schwindel, Gleichgewichts- oder Koordinationsverlust
  • Starker Kopfschmerz ohne bekannter Ursache

Um das Schlaganfallrisiko zu reduzieren, muss der Bluthochdruck unter Kontrolle gebracht werden.

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„Bei einem Bluthochdruck kann die Senkung des oberen Wertes um nur 10 mmHg das Schlaganfall-Risiko bereits um die enorme Zahl von fast 40 Prozent verringern“, erklärt Prof. Dr. med. Joachim Röther, in einem Beitrag der Deutschen Herzstiftung. Medikamente helfen, aber Betroffene können auch selbst sehr viel dazu beitragen, um ihren Blutdruck zu senken:

  • Essen Sie weniger Salz, Zucker und gesättigte Fette (hauptsächlich von Fleisch und Geflügel).
  • Essen Sie mehr Ballaststoffe, Obst und grünes Blattgemüse.
  • Halten Sie ein gesundes Gewicht.
  • Hören Sie auf zu rauchen.
  • Schränken Sie den Alkoholkonsum ein.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport, idealerweise fünfmal pro Woche 30 Minuten.
  • Reduzieren Sie Stress, um das Herz zu entlasten.

Ein wesentliches Problem bei Bluthochdruck besteht darin, dass er immer noch zu selten erkannt wird. Um die Gefahr eines Schlaganfalles zu vermeiden, sollte jeder Mensch seinen Blutdruck kennen und regelmäßig kontrollieren. Das Blutdruckmessgerät von Aktiia ist dabei eine besonders effiziente und bequeme Möglichkeit. Für mehr Infos zur Funktionsweise und zu validierenden Studien, stöbern Sie in unseren Erkenntnissen.

Haftungsausschluss: Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden, empfehlen wir Ihnen, mit Ihrem Arzt zu sprechen, wenn Sie Ihre Blutdruckmessroutine ändern möchten.


Quellen:

Risikofaktoren für Schlaganfall von Kompetenznetz Schlaganfall – https://www.kompetenznetz-schlaganfall.de/48-0

Der Schlaganfall kommt oft vom Herzen. Warum Herzkrankheiten eine häufige Ursache für Hirninfarkte sind. Artikel der Deutschen Herzstiftung, 29 Jul 2021 – https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit-gesund-bleiben-schlaganfall

Bluthochdruck – Eine lautlose Gefahr – https://www.schlaganfall-hilfe.de/verstehen-vermeiden-risiken-erkennen-und-vermeiden-schlaganfall-risiken-bluthochdruck

Bluthochdruck – Vermeiden Sie einen Schlaganfall und sorgen Sie vor – https://www.schlaganfall-hilfe.de/verstehen-vermeiden-risiken-erkennen-und-vermeiden-tipps-zur-vorsorge-blutdruck

Durchblutungsstörungen und Schlaganfall, 09 May 2023 – https://www.br.de/radio-schlaganfall-130

Blood Pressure and Stroke, an Overview of Published Reviews, by Carlene M.M. Lawes, Derrick A. Bennett, Valery L. Feigin and Anthony Rodgers, 19 Feb 2004 – https://www.ahajournals.org/doi-10-1161-0000116869-64771-5A

High Blood Pressure in Acute Stroke and Subsequent Outcome: A Systematic Review by Mark Willmot, Jo Leonardi-Bee, Philip M.W. Bath, 8 Dec 2003 – https://www.ahajournals.org/doi-10-1161-hyp0000105052-65787-35

Hypertension and Stroke: Update on Treatment by Mauricio Wajngarten and Gisele Sampaio Silva, 11 Jul 2019 – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/articles-PMC6659031

Medizinisch geprüft

Renommierter Kardiologe, führender Arzt und Angel-Investor.

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